360-Norwegen – Hanseviertel Bryggen

Bryggen besteht aus den ehemaligen Handelskontoren der Hanse in Bergen/Norwegen. Das Hansekontore nehmen die ganze Ostseite der Bucht Vågen ein.
Seit 1979 steht das Hanseviertel Bryggen mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und gilt als bedeutendste historische Sehenswürdigkeit Bergens. In dem im Jahre 1704 errichteten Handelshof Finnegården befindet sich das Hanseatische Museum, das, im Stil des 17. und 18. Jahrhunderts eingerichtet, einen Einblick in das Leben der Hanse-Kaufleute jener Zeit gibt.

Geschichte

Nachdem die Stadt Bergen, im Jahre 1070 gegründet, ein zunehmend wichtiger Umschlagplatz für getrockneten Fisch aus dem Norden des Landes und Getreide aus dem Ostseeraum geworden war, errichtete die Hanse dort im Jahr 1343 eine erste Handelsniederlassung. Da Kontore keine selbstständigen Mitglieder der Hanse sein konnten, wurde die Niederlassung der Hansestadt Lübeck untergeordnet. 1365 wurde die Deutsche Brücke dem Hansetag unterstellt. Das Hansekontor, zusammengesetzt aus über zwanzig nebeneinanderliegenden Höfen, wurde schnell zu einem kompletten Wohn- und Handelsviertel. Zur Blütezeit machten die deutschen Kaufleute (Bergenfahrer) und Handwerker ein Viertel der Stadtbevölkerung Bergens aus. Um Brände in dem eng gebauten Viertel zu vermeiden, waren alle Gebäude unbeheizt. Die einzigen geheizten Räume befanden sich in den rückwärtig gelegenen Schøtstuene, welche den Hansekaufleuten auch als Versammlungs- und Gerichtsraum dienten.

Beim großen Brand im Jahre 1702 wurden fast alle Gebäude, die größtenteils aus Holz gebaut waren, vernichtet. Es folgte jedoch ein Wiederaufbau im alten Stil. 1901 wurde ein Teil der südlichen Häuserzeile abgerissen und in Ziegelbauweise, aber mit den Giebeln im alten Stil neu errichtet. Seit dem Zweiten Weltkrieg, in dessen Folge alles Deutsche in Norwegen recht unbeliebt war, wird die Deutsche Brücke im Allgemeinen nur noch Bryggen genannt. In der Nachkriegszeit wurde das Viertel vernachlässigt und bei einem Brand 1955 wurden erneut große Teile von Bryggen zerstört. Etwa die Hälfte der aus 1712 stammenden Gebäude ging verloren. Nach jahrelangen Diskussionen – zur Debatte stand auch ein Abriss der erhalten gebliebenen 62 Häuser – kam es ab 1965 jedoch zur Wiederherstellung unter Leitung des Architekten Hans Jacob Hansteen, auch ein zunächst kastenförmig geplantes Hotelprojekt des Architekten Øivind Maurseth wurde letztlich in äußerlich angleichender Gestaltung (analog zum Wiederaufbau der Warschauer Altstadt) realisiert.

Quelle: Wikipedia 2015

360-Norwegen – Holzhäuser in Bryggen – ein UNESCO Weltkulturerbe

Seit 1979 steht das Hanseviertel Bryggen mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und gilt als bedeutendste historische Sehenswürdigkeit Bergens.

Nach seiner Gründung im Jahr 1070 wurde die norwegische Stadt Bergen immer wichtiger und beliebter in Sachen Handel mit Fisch aus dem Norden und Getreide aus dem Süden. Aus diesem Grund gründete die Hanse im Jahr 1343 eine Niederlassung für diesen Handel. Es entstand ein Geflecht aus vielen kleinen Höfen, welches sich in kürzester Zeit zum Wohn- und Handelsviertel entwickelte. Einzigartig war die Bauweise der Gebäude. Da alle Gebäude aus Holz waren und die Abstände zum Nachbar sehr gering war, wurden sämtliche Gebäude nicht beheizt. Damit wollte man einem möglichen Brand vorgreifen. Die einzigsten beheizten Gebäude befanden sich am rückseitigen Rand des Viertels und waren allesamt aus Stein errichtet. Diese Steingebäude dienten damals vorwiegen als Gerichtsgebäude und Versammlungsräume – genannt wurden sie „Schotstuene“.

Bei einem verheerenden Brand im Jahr 1702 wurde Bryggen beinah vollständig niedergebrannt. Alle aus Holz bestehenden Gebäude trugen erheblichen Schaden davon. Es erfolgte jedoch ein Wiederaufbau im alten Stil. Ebenso wütete im Jahr 1955 ein Feuer in dem „hölzernen“ Teil von Bergen. Doch auch nach dieser Brandkatastrophe wurde der Kai in seinem ursprünglichem Stil aufgebaut.